NEIn - in die Schule geh ich nicht!

Veröffentlichung: 12. Februar 2024

 

Kennen Sie das? Sie richten Ihr Kind für die Kita, den Kindergarten oder die Schule und plötzlich folgt vom Kind ein "Nein!". So ganz aus dem blauen Himmel - ohne Vorwarnung? Oder ist es bei Ihnen eher so, dass Sie die ganze Woche um das Thema Kita "rumeiern", weil Ihr Kind bereits seit geraumer Zeit ein "Kita-Nein" äussert und sich dann der Übergang von zu Hause in die Kita auch entsprechend schwierig gestaltet? Was tun, wenn Ihr Kind ein klares "Nein" für die extern Betreuung bzw. die Schule hat? In diesem Artikel gebe ich Ihnen einige beziehungsorientierte Denkanstösse zum "Nein" Ihres Kindes.

 

1) Das Kind sagt nicht NEIN, um Sie zu ärgern. Denn Kinder möchten kooperieren. Nur manchmal entscheidet sich das Kind für den Schutz seiner Integrität und gegen die Kooperation.

Mit diesem Wissen im Rucksack wäre dann die logische erste Frage: Welchen Aspekt der Integrität verletze ich gerade bei meinem Kind, sodass mein Kind gerade nicht kooperieren kann? Hier unterscheiden wir ja die psychische, die physische und die soziale Integrität. Wenn mir dies bewusst ist, dann kann ich mein Verhalten ändern, mit dem Kind ins Gespräch gehen, es sehen, hören und ernst nehmen und gemeinsam mit dem Kind nach einer Möglichkeit suchen, damit das Kind danach kooperieren kann.

 

2) Das Kind sagt nicht NEIN, um Sie zu ärgern. Es sagt Nein, weil das aktuell die beste Möglichkeit für das Kind ist, sich um seine Bedürfnisse zu sorgen. Wenn Sie diese Haltung einnehmen können, fällt es oft schon mal etwas leichter, gelassen auf ein manchmal auch sehr lautstark geäussertes "Nein!" zu reagieren. Und damit wären wir dann bereits bei der nächsten Frage, die aus dieser Haltung resultiert:
Was möchte mir mein Kind mit seinem Nein gerade sagen? Welches Bedürfnis versucht sich das Kind mit seinem Nein zur Schule / zur Kita zu erfüllen? Braucht es Nähe? Braucht es Sicherheit? Braucht es Orientierung? Was fehlt meinem Kind, damit es in der Lage ist, sich (von mir) in die externe Betreuung / Schule zu begeben? Auch hier gilt: Sich einfühlen in das Kind, mit ihm Sprechen, es sehen, hören und ernst nehmen. Und so nach Möglichkeiten suchen, das unerfüllte Bedürfnis zu bedienen.

 

3)Sie haben die Integrität Ihres Kindes beachtet, die Bedürfnisse erfüllt und doch ist da noch ein klares NEIN? Dann gilt weiterhin: Das Kind sagt nicht NEIN, um Sie zu ärgern. Wenn weiterhin ein NEIN da ist, dann scheint noch ein anderer Grund vorhanden zu sein. Vielleicht ist in der Institution etwas vorgefallen, dass dem Kind Angst macht bzw. es sich dort unwohl fühlt? Hat Ihr Kind dort eine echte Bezugsperson, an die es sich halten kann? Die ihm Sicherheit und Orientierung bietet? Und wie erlebt das Kind die Gruppe? Hat es da Anschluss? Oder fühlt es sich allein und im Stich gelassen? Welche Gründe könnte Ihr Kind haben, dass es da aktuell nicht hin kann?

 

Diese drei Impulse helfen bereits in ganz vielen Situationen weiter. Wichtig scheinen mir an dieser Stelle noch folgende Punkte:

  • Schmieden Sie das Eisen, wenn es kalt ist! Heisst: Oft ist der beste Zeitpunkt, über etwas zu sprechen und Lösungen zu finden, nicht dann, wenn der Konflikt (also in diesem Falle das NEIN) da ist. Sprechen Sie in einer ruhigen Minute mit dem Kind über die Situation. Vielleicht nach einem entspannten Zvieri, wenn der Bauch voll und die Batterien von allen noch nicht ganz leer sind. Oder einen oder zwei Tage später. Mit etwas Abstand sind die Emotionen nicht mehr ganz so heiss und ein Gespräch einfacher zu gestalten. Dies gilt auch für Kinder, die noch nicht unsere Sprache sprechen! Sie verstehen sehr wohl, was Sie ihm sagen möchten und spüren Ihre Bemühungen.
  • Entscheiden Sie situativ: Ist hier ZWANG der bestmögliche Weg? Oder gibt es für jetzt / heute / vorübergehend einen anderen Weg, damit Sie Zeit erhalten, die Situation beziehungsorientiert zu lösen?
  • Nehmen Sie den Druck raus! Das kennen Sie bestimmt auch aus eigener Erfahrung: Druck erzeugt Gegendruck. Und damit sind wir in einem Machtkampf, den wir als Eltern immer gewinnen KÖNNEN. Nur: zu welchem Preis? Was passiert da mit dem Urvertrauen des Kindes? Was passiert mit unserer Beziehung? Lassen Sie dem Kind Zeit. Bleiben Sie dran, üben gleichzeitig aber keinen Druck auf das Kind aus, dass es JETZT eine Lösung braucht. Wie heisst ein altes Sprichwort: "Kommt Zeit, kommt Rat."
    Und wenn Sie in dieser Phase begleitet werden möchten: Melden Sie sich bei mir! In einem persönlichen Elterngespräch mit oder ohne Kind unterstütze ich Sie dabei, Ihr Kind besser zu verstehen, damit Sie gemeinsam eine Lösung finden, die alle Bedürfnisse bedient. Schauen Sie sich gern auch auf meiner Homepage um - hier finden Sie viele Denkanstösse zu diesem Thema. Vielleicht ist da ja auch der Mitgliederbereich mit vielen verschiedenen Webinaren und Workbooks etwas für Sie? Anmelden lohnt sich! Seit 2024 bin ich auch auf Instagram zu finden. Auf meinem Profil www.instagram.com/wir.leben.familie gebe ich regelmässig kostenfreie Impulse zum Familienleben und zur Persönlichkeitsentwicklung. Schauen Sie rein und folgen Sie mir, damit Sie auch dort keinen Betrag mehr von mir verpassen.Ich freue mich, Sie und Ihre Familie ein Stück auf Ihrem Lebensweg zu begleiten.

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